Wir erklären Ihnen, wie Sie in 5 einfachen Schritten zu Ihrer eigenen Parzelle in einem Hamburger Schrebergarten kommen. Außerdem erläutern wir Ihnen, was Sie als angehender Kleingärtner mitbringen sollten, damit Sie mit Ihrem Garten auch wirklich Freude haben.
So kommen Sie an einen Kleingarten in Hamburg:
- Finden Sie einen Kleingartenverein in Ihrer Nähe. Nutzen Sie dazu unsere interaktive aller Kleingärten in Hamburg.
- Nehmen Sie Kontakt zum Vorstand auf und bewerben Sie sich um eine Parzelle.
- Stellen Sie sich ggf. auf einer Vorstandssitzung vor. Wenn der Vorstand Sie aufnehmen möchte, aber keine Parzelle frei ist, wird Ihr Name auf die Anwärterliste gesetzt. (Ein frei werdender Garten muss immer dem ersten Anwärter auf der Anwärterliste zuerst angeboten werden, das ist im Bundeskleingartengesez geregelt!)
- Sowie eine passende Parzelle frei ist, meldet sich der Vorstand bei Ihnen. Spätestens, wenn Sie sich einig werden, werden Sie Mitglied im Gartenverein. Der Vorstand schließt mit Ihnen außerdem einen Pachtvertrag über die Parzelle ab. (Pachtverhältnis und Vereinsmitgliedschaft sind zwei getrennte Rechtsverhältnisse. In der Regel ist aber die Mitgliedschaft im Verein die Voraussetzung dafür, dass der Verein mit ihnen einen Pachtvertrag abschließt.)
- Der Pflanzenaufwuchs und die Laube auf der Parzelle gehen durch Kauf in Ihr Eigentum über. Der Wert wird zuvor nach einheitlich festgelegten Richtlinien ermittelt.
Und dann können Sie loslegen!
Wie viel muss ich für die Laube zahlen?
Der Kaufpreis kann je nach Qualität und Alter der Aufbauten stark variieren. Für eine nagelneue, gemütliche Luxuslaube müssen Sie natürlich deutlich mehr zahlen als für eine alte Bretterbude, die gerade einmal zum Unterstellen des Rasenmähers und anderer Gartengeräte taugt. Die günstigsten Gärten gehen für 200-300 Euro "über den Tesen". Nach oben gibt es keine klare Grenze. Durchschnittlich sind es wohl um die 1.000-2.000 Euro (einmaliger Kaufpreis).
Die Parzelle selbst geht nicht in Ihr Eigentum über, sondern wird von Ihnen nur gepachtet. Der Kleingartenverein ist hierbei Zwischenpächter. Weitere Informationen zu Vereinsmitgliedschaft und -beiträgen sowie zu Ihren Rechten und Pflichten als Pächter/in einer Kleingartenparzelle finden Sie hier.
Passt ein Kleingarten überhaupt zu mir? Was muss ich "mitbringen"?
Gemütlich im idyllischen Garten sitzen und bei einem Glas Wein oder einer Tasse Tee die Ruhe genießen, wer möchte das nicht? Doch vor den Genuss und die Entspannung hat der Herrgott die Arbeit gesetzt. Das heißt nicht, dass im Kleingarten die Rasenkanten mit der Nagelschere gestutzt werden müssen. Doch auch ein "wartungsarmer", einfach angelegter Garten braucht regelmäßige Pflege. Darüber sollte Sie sich im Klaren sein.
Rasenmähen und Heckenschnitt sind keine Spießergewohnheiten, sondern in einem Kleingarten unbedingt nötig. So mancher hat freudig einen Schrebergarten gepachtet und erst später gemerkt, dass ihm eigentlich doch die Zeit oder die Lust dazu fehlt, um sich regelmäßig darum zu kümmern. Wer dann nach monatelanger Abwesenheit wieder einmal im Garten vorbeischaut, kriegt schnell einen Schreck, wie sehr alles in dieser kurzen Zeit zugewuchert ist.
Brombeersträucher beispielsweise wachsen recht rasant und können sich rasch unkontrolliert zum Nachbarn ausbreiten. Wenn im Sommer nicht gemäht wird, steht das Gras schnell einen halben Meter hoch und das Mähen ist dann richtig mit Arbeit verbunden. Obstbäume wollen im Herbst abgeerntet werden, sonst verwandelt sich der Rasen schnell in ein Minenfeld aus matschigem Fallobst, von dem Ratten wie magisch angezogen werden.
Überbordendes Gestrüpp zurückzuschneiden, regelmäßig den Rasen zu mähen und zweimal im Jahr (außerhalb der Vogelbrutsaison) die Hecke zu stutzen, sind die Minimalanforderungen, damit Ihr Garten nicht ungepflegt wirkt und die Pflege nicht in Schwerstarbeit ausartet. Regelmäßige kleine Pflegemaßnahmen sind wesentlich effizienter als seltene "Großeinsätze"!
Die Entfernung des Kleingartens zur Wohnung
Immer wieder zeigt sich, dass die Pflege des Kleingartens leichter fällt, wenn er möglichst nah am Wohnort liegt. Denn, wie gesagt, je regelmäßiger Sie im Garten vorbeischauen, umso einfacher gestaltet sich die Arbeit. Entscheiden Sie sich am besten nur dann dafür, einen Kleingarten zu pachten, wenn er für Sie regelmäßig leicht erreichbar ist. Ansonsten besteht zumindest die Gefahr, dass Sie Ihr neues Hobby schnell wieder aufgeben, weil Ihnen die Arbeit über den Kopf wächst - und dabei die Freude am Garten zu kurz kommt.
Sind Fragen offen geblieben? Wir werden gerne versuchen, Sie zu beantworten. Schreiben Sie uns!
Darf man in Hamburg zwei Schrebergärten haben?
wenn ich in Bremen wohne und gemeldet bin darf ich mir in Hamburg einen kleingarten zulegen ? oder muss ich in Hamburg gemeldet sein
MfG
Thomas
Zwei Schrebergärten bewirtschaften, einen Schrebergarten in einem anderen Bundesland bewirtschaften - das entspricht nicht wirklich der Idee der Kleingärten und klingt hinsichtlich der regelmäßigen Bewirtschaftung/Nutzung schwierig.
Wenn ich ein Kleingartenvorstand wäre, dann würde ich jemanden, von dem nicht anzunehmen ist, dass er den Garten auch nutzen wird, nicht aufnehmen.
Aber ich kenne auch nicht die genauen Hintergründe der Fragen.
Wo du wohnst, ist egal. Es kommt darauf an, wie auch Kersten schon sagte, ob der Vorstand es für realistisch hält, dass du dichbregelmäsig um deinen Garten kümmerst. Natürlich sollen Hamburger Kleingärten vor allem für Leute sein, die auch in Hamburg wohnen. Aber prinzipiell müsste es gehen.