Auch den Verein 711 hat es erwischt - gekündigt wegen "Nachverdichtung".
Liebe Gartenfreunde, es geht los. Bitte nehmt euch in Acht vor dem unsäglichen Satzungsmuster! Sägt nicht am Ast, auf dem ihr sitzt.
Die beigefügte "Erklärung" (hier nicht mit abgebildet) muss nicht unterzeichnet werden! Mit ihr tritt der Kleingärtner alle Rechte an Laube und Parzelle ab und hat im Gegenzug nichts in der Hand. Eine Kündigung ist eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung, die keiner Bestätigung durch den Gekündigten bedarf.
Ein Zweizeiler "Ich bleibe im Verein und möchte möglichst ohne Unterbrechung meinen Kleingarten bewirtschaften" erscheint aber sinnvoll.
Vorstände sind keine Juristen
Wir können nicht nachvollziehen, warum solche vorbereiteten Schreiben des LGH vom Vereinsvorstand an die Gartenfreunde weitergegeben werden. Die Gartenfreunde selbst müssen denken, das Schreiben stamme von ihrem Vorstand, da nirgends ein Hinweis darauf zu finden ist, dass es sich um ein vom LGH "zur Verfügung gestelltes" Schreiben handelt. Etliche Pächter werden so diese für sie nachteilige Erklärung arglos unterzeichnen, obwohl sie das nicht müssen.
Die ehrenamtlichen Vorstände der kundigungsbetroffenen Vereine sind natürlich keine Juristen. Vielleicht denken sie, dass eine solche Erklärung dazugehört. Nein, das tut sie nicht! Sie ist vielmehr eine Frechheit. Die Kündigung ist im Bundeskleingartengesetz und im Pachtvertrag geregelt. Es bedarf keiner zusätzlichen "Erklärungen", die nur zum Nachteil der betroffenen Pächter sind.
Holt euch Hilfe!
Wir raten allen Vereinen, sich im Falle einer Kündigung neutralen juristischen Rat zu holen! Nachverdichtung ist nicht zu eurem Besten, sondern dient dazu, woanders Vereine ersatzlos plattmachen zu können. Ihr zählt dabei nicht! Eure schönen Gärten werden geteilt, eure Bäume gefällt, eure Lauben abgerissen, euer Bestandsschutz übergangen. Es geht nicht darum, eure Anlage zu verbessern, sondern darum, möglichst viele Kleingärtner auf möglichst wenig Fläche einzupferchen. Ohne professionellen Beistand werdet ihr das Nachsehen haben. Fasst entsprechende Beschlüsse im Vorstand und in der Mitgliederversammlung!
Schon wieder Wilhelmsburg